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Schlesiens heutige polnische Woiwodschaften (Niederschlesien, Oppeln und
(Ober-)Schlesien)
Tschechisch Schlesien
Schlesien (polnisch
Śląsk, tschechisch Slezsko, lateinisch Silesia) ist eine
geografische Region Mitteleuropas beiderseits des Ober- und Mittellaufs der Oder. Im Süden bilden
die Sudeten
die Grenze zu Böhmen
und Mähren.
Im Westen grenzt es an die Oberlausitz, im Nordwesten an die Niederlausitz.
Schlesien wurde in seiner Geschichte von verschiedenen Mächten beherrscht. Es
gehörte zu Großmähren, zum piastischen Polen, zu přemyslidischen
Böhmen, zum habsburgischen
Österreich,
zu Preußen
und zum Deutschen Reich. Auch war Schlesien Einflußgebiet
verschiedener anderer Dynastien wie dem Haus Luxemburg ab 1310, und den
Jagiellonen aus Polen-Litauen ab 1471.
Heute
ist Schlesien keine politische Einheit mehr. Die flächenmäßig größten Teile
sind jene 3 Bezirke, die als Woiwodschaften zu Polen gehören: die an
Deutschland angrenzende Woiwodschaft Niederschlesien (Dolnośląskie)
und die zwei oberschlesischen Regionen namens Województwo Opolskie (Oppeln)
und Woiwodschaft Schlesien (Śląskie).
Weitere 2 Regionen in Ostdeutschland und in Tschechien
beinhalten den Namen Schlesien: der sächsische Landkreis Niederschlesischer Oberlausitzkreis
und die Region Mährisch-Schlesien in Mähren (Tschechisch-Schlesien).
In Oberschlesien
wird neben polnisch auch noch Deutsch
und Wasserpolnisch gesprochen, die
Oberschlesier würden es auch "Schlesisch" nennen. Letzteres ist heute
im Grunde ein polnisch-slawischer Dialekt mit zahlreichen Einflüssen aus dem
Deutschen und auch aus dem Böhmischen-Mährischen. In Niederschlesien
wurde von der deutschen Bevölkerung Schlesisch
gesprochen, das ein deutscher Dialekt mit geringen Einflüssen aus dem
Slawischen ist.
·
Schlesien wurde vor zweitausend
Jahren von Silingern, Vandalen, Lugiern und anderen germanischen Völkern besiedelt.
·
Es
wurde als Magna Germania zwischen Oder und Weichsel
beschrieben. Der Stamm der Silinger gab dem Land den Namen Silesia, Schlesia
bzw. nach anderen Quellen die späteren Slensanen.
·
Nach
dem Abzug der Silinger im Zuge der Völkerwanderung
erfolgte nach 500 eine
Besiedelung durch slawische
Völker aus dem Osten, von denen die Namen der Golensizen (Goleszycy),
Opolanen, Slensanen, Dedosizen, Trebowanen und Boboranen überliefert sind.
Im Jahre
880 (manche Quellen
sagen, vor 879) wurde ganz Schlesien von Sventopluk
dem Großmährischen Reich angeschlossen. Mit dem Zerfall dieses
Reiches nach 906 dehnten die Přemysliden
ihre Macht auch über Schlesien aus. Dies erfolgte wohl schon zu Zeiten des
ersten böhmischen
Herzogs Spytihněv I. und wurde durch seinen
Nachfolger Vratislav I. fortgeführt. Vratislav erweiterte seinen
Herrschaftsbereich über das Land der Golensizen hinaus um die
mittelschlesischen Gebiete links der Oder. Zum Schutz der Grenze gründete er die Burg Vratislavia
(Breslau; polnisch: Wrocław, tschechisch: Vratislav) gründete. Diese
entwickelte sich später zum Zentrum Schlesiens als Herzogs- und Bischofssitz
und Nimptsch,
der Hauptort des Gaues Slenzane verlor seine Bedeutung.
Fürst Boleslav I., dem die Gründung der Burg Boleslavecz
(Bunzlau) zugeschrieben wird, konnte seinen Machtbereich noch deutlich
erweitern. Neben dem Land der Boboranen und Opolanen besaß er in der Zeit
zwischen 950 und 963 auch die Gebiete der
Wislanen mit der Stadt Krakau sowie der Dedosizen. Vor 950 entstand zwischen Warthe, Weichsel und Pilica das erste polnische Piastenherzogtum
unter Mieszko
I.. Mit Unterstützung Kaiser Ottos
II., dem eine Machtbeschränkung Prager Fürsten Boleslav II. willkommen war, begann Mieszko
I. eine intensive Westexpansion und eroberte Mittelschlesien mit der
strategisch wichtigen Burg Nimptsch, nachdem er bereits nach 970 das Land der Dedosizen
an der Mündung des Bober
in die Oder besetzt hatte. Auch von Westen her sollte die Macht der Přemysliden
in Schlesien beschränkt werden. Dem 968 errichteten Bistum
Meißen hatte Kaiser Otto I. den Zehnt des
Dedosizenlandes überlassen, einer Durchführung dieser Ostausdehnung kam jedoch
Mieszko I. zuvor. Im Bunde mit Kaiser Otto
III. führte Mieszkos Sohn Bolesław I. Chrobry die
Christianisierung Schlesiens fort - im Jahr 1000 Gründung eines polnischen
Bistums in Wroclaw (Breslau), welches bis zum 19. Jh. mit dem polnischen
Erzbistum in Gnesen verbunden war. Er eroberte zwischen 1012/13 die Gebiete der
heidnischen Opolanen, Golensizen und Wislanen und konnte dadurch ganz Schlesien
einschließlich Teilen der Lausitz sowie Kleinpolen in sein Herzogtum eingliedern.
Als
Bolesław I. im Jahre 1025 starb, setzte ein rapider Zerfall des Königreiches Polen
ein. Die Macht in Polen, und somit auch in Schlesien ging an lokale slawische
Führer über. Als 1037
in weiten Teilen Schlesiens ein Aufstand gegen die christliche Kirche ausbrach
und die Breslauer Bischöfe nach Schmograu und auf die Burg Ritschen verjagt wurden, nutzte
Herzog Břetislav I. von Böhmen 1038 die Gunst der
Stunde und eroberte im böhmisch-polnischen Krieg Schlesien zurück. 1054 gelangte Schlesien
wieder zum Herzogtum Polen, nachdem Kaiser Heinrich III. im Frieden von Quedlinburg
Břetislav I. zum Verzicht auf Schlesien bewegen konnte und Kasimir I. im Gegenzug zur Zahlung eines Tributs
an Böhmen bereit war. Diese Übereinkunft wurde zum Anlass mehrerer kleinerer
Kriege zwischen Böhmen und Polen, nach dem sich die polnischen Herrscher seit Boleslaw dem Kühnen weigerten, die schlesische
Pacht zu bezahlen. Erst der 1137 geschlossene und 1138 bestätigte Pfingstfrieden von Glatz (Klodzko) legte
eine dauerhafte Grenzziehung zwischen Schlesien, Böhmen und Mähren fest. Dabei
verblieb das umstrittene Glatzer Land ebenso wie die Teile Golensizenland
südlich des Flusses Zinna,
das Troppauer
Land bei Böhmen.
1138
setzte im Herzogtum Polen aber auch ein Bruderkrieg ein, der zur Absetzung Wladyslaws II. und einer Zersplitterung
des Landes führte. Polen zerfiel im Rahmen der ebenfalls 1138 eingeführten
polnischen Senioratsverfassung in mehrere Herzogtümer, von
denen eines das Herzogtum Schlesien unter Wladyslaws II., der damit die
schlesischen Linie der Piasten begründete, war.
Im
Streit mit seinen jüngeren Brüdern floh der polnische Seniorherzog Wladyslaw
II. 1146 mit seiner Familie in das Heilige Römische Reich und ersuchte Konrad III. um politische Unterstützung. Sowohl
Konrad als auch sein Nachfolger Friedrich I. führten 1146 bzw. 1157 Feldzüge
gegen Polen. Boleslaw IV. sagte zwar die Rückgabe des Herzogtums
Schlesien an Wladyslaw II. zu, zögerte diese aber bis 1163 hinaus. Erst unter
Androhung weiterer Kriegerischer Handlungen, händigte Boleslaw IV. Schlesien
den drei Söhnen Wladyslaws II. aus. Der ältere Boleslaw I. ( 1201) erhielt Mittel- und
Niederschlesien als Herzogtum Schlesien (ducatus Slesiae) mit dem Zentrum Breslau. Der
mittlerere Mieszko I. ( 1211) bekam die oderaufwärts
gelegenen Gebiete Ratibor
und Teschen. Konrad ( im 1180/90) wurden zum Herzog von Glogau. 1201 wurden
die Gebiete Mieszkos um Oppeln erweitert und zum Herzogtum Oppeln (ducatus Opoliensis)
zusammengefasst. Es entstand der Oppelner Zweig der Piasten. Trotz des
Partikularismus änderte dies bis zu diesem Zeitpunkt nichts an der
Zugehörigkeit Schlesiens zum polnischen Gesamtstaat.
Mit der
Aufhebung der Senioratsverfassung nach dem Tode Herzog Mieszko
III. wurden die Herzogtümer Schlesien und Oppeln im Jahre [[1202] von Polen
unabhängig.
Sie öffneten sich seit dem Beginn des 13. Jh. verstärkt der deutschen
Ostkolonisation. Die deutschen Siedler gründeten mehr als 100 neue Städte und über 1.200
Dörfer zu deutschem Recht, sowie viele Kirchen und Hospitäler. Auch
die ursprünglichen slawischen Siedlungen passten sich zum großen Teil
rechtlich, sozial und sprachlich den deutschen Siedlungen an. Die Siedler
stammten überwiegend aus dem mittelfränkischen Sprachraum (bei Mainz), aus
Hessen und Thüringen. Der Dialekt der Niederschlesier wurde daher zu einer Mundart,
die mittelfränkische, hessische, thüringische und slawische Merkmale vereinte.
Die
Bevölkerung wuchs auf mindestens das Fünffache. Durch diese deutsche Kolonisierung
wurde Schlesien für Jahrhunderte zu einer Brücke zwischen West und Ost, sowie
zwischen Nord und Süd. Ihr Initiator waren Herzog Heinrich I. von Schlesien und seine Frau Hedwig von Andechs. Dieser trachtete auch
danach, das Herzogtum Oppeln sowie Groß-
und Kleinpolen
wieder zu einem Herzogtum Polen zu einigen. Sein Versuch brach jedoch mit dem
Tode seines Sohnes Heinrich II. in der Schlacht bei Wahlstatt 1241 zusammen und
schlug ins Gegenteil um.
Ab 1249
zerfielen das Herzogtum Schlesien und ab 1281 das Herzogtum Oppeln in
zeitweilig mehr als ein Dutzend kleiner, miteinander rivalisierender piastischer
Herzogtümer. In dieses Machtvakuum versuchte Böhmen, später auch das seit 1306
unter Wladislaw IV. geeinte Polen, einzudringen um
die piastisch-schlesischen Vettern des polnischen Königs wieder unter den
Schutz und die Botmäßigkeit der polnischen Krone zu zwingen.
Schließlich
unterstellten sich die Piasten in den Herzogtümern Schlesien und Oppeln einzeln oder
in Gruppen als Vasallen der Lehnshoheit der böhmischen Könige: 1327 die Herzöge
von Teschen, Falkenberg,
Cosel-Beuthen, Auschwitz, Oppeln, Ratibor und Breslau, 1329 die
Herzöge von Sagan, Oels, Steinau und Liegnitz-Brieg, 1331 die Herzöge von Glogau, 1336 Münsterberg und 1342 das Bistumsland Neisse-Ottmachau. 1353 gewann Böhmen das Herzogtum Schweidnitz-Jauer durch die
Heirat Karls IV. mit der schweidnitz-jauerschen Erbin Anna.
Im
Vertrag von Visegrád von 1333, im Ausgleich von Trenčín
(1335, bestätigt 1339) sowie im Vertrag von Namyslow (1348) erkannte der polnische König schließlich die
Oberherrschaft Böhmens über Schlesien an. Mit ihm nahm König Kasimir
III. von Polen seine Ansprüche auf Schlesien zurück. 1348 inkorporierte
schließlich König Karl IV. Schlesien feierlich in die Länder der böhmischen
Krone.
Von
diesen von der böhmischen Krone gewonnen Gebieten gingen die Herzogtümer Breslau, Glogau, Schweidnitz
(definitiv 1368) und Jauer
(definitiv 1368) nach dem Aussterben der dortigen jeweiligen Piasten in
unmittelbaren böhmischen Kronbesitz als so genannte
Erbfürstentümer über, während in den übrigen (15) sogenannten Lehnfürstentümern
schlesische Piasten regierten, aber in mehrere Linien aufgesplittert.
Das seit
1137 zu Böhmen gehörende Troppauer Land wurde 1318 unter einer Nebenlinie der
Prager Přemysliden zum Herzogtum Troppau erhoben.
1336 entstand durch eine entsprechende Heirat eine Personalunion zwischen
Troppau und Ratibor, wodurch Troppau (wieder) politisch-rechtlich in Schlesiens
hineinwuchs.
Im 14.
und frühen 15. Jahrhundert konnte sich Schlesien in jeder
Hinsicht ungestört und prächtig weiterentwickeln. Anfang des 15.
Jahrhunderts entstanden die Begriffe Ober- und Nieder-Schlesien. Ober-Schlesien
umfasste die Fürstentümer im Gebiet des ehemaligen Herzogtums Oppeln sowie das
premyslidische Troppau. Das westlicher liegende Nieder-Schlesien
umfasste entsprechend die Fürstentümer des ungeteilten Herzogtums Schlesien
einschließlich des Breslau-Ottmachauer Bistumslandes.
Die
gegen Katholiken und Deutsche gerichteten Hussitenkriege
trafen Schlesien als katholisch und deutsch geprägtes Nebenland Böhmens besonders
hart. Menschen- und Siedlungsverluste, wirtschaftlicher Niedergang und eine von
den Hussiten
ausgelöste Slawisierungswelle waren die Folge. Die Situation
verbesserte sich erst 1469, als der ungarische König Matthias
Corvinus Mähren, Schlesien und die Lausitz eroberte und im Olmützer Frieden
1479 in seinem Besitz bestätigt wurde. Matthias setzte einen allgemeinen Landfrieden
durch und reorganisierte und zentralisierte die Landesverwaltung, er schuf das
Amt eines königlichen Oberlandeshauptmannes und Fürstentage als bleibende
Einrichtung.
Nach
Corvinus Tod 1490 wurde Schlesien wieder Teil von Böhmen, das von den Jagiellonen
regiert wurde und der Herzog von Schlesien, Sigismund der Alte wurde 1506 zum König von
Polen gewählt. In der Zwischenzeit waren die Grenzherzogtümer Auschwitz
1457 und Zator
1494 zurück zu Polen, Sagan 1472 an die Wettiner, und Crossen 1482 an Brandenburg
gelangt. Andererseits kamen die Söhne des ehemaligen böhmischen Königs Georg von Podiebrad in den Besitz der
schlesischen Herzogtümer Münsterberg und Frankenstein (seit 1459) sowie Oels (seit 1495).
1526-1740
waren die österreichischen Habsburger als Könige von Böhmen auch Herzöge von Schlesien.
Im 16. Jahrhundert setzten die letzten Piasten der
verbliebenen Kleinstaaten die brandenburgischen Hohenzollern
als Erben ein. Die Habsburger Kaiser brachten aber auch diese letzten
Kleinstaaten unter die böhmische Krone. Als 1675 der letzte
schlesische Piast starb, konstruierte Friedrich II. daraus einen Anspruch auf
ganz Schlesien für Preußen. Im 16.
Jahrhundert wurden die meisten schlesischen Städte protestantisch. Seit der
2. Hälfte des 17. Jahrhunderts war Schlesien das wirtschaftlich
wichtigste Gebiet der Habsburger Monarchie (Textilindustrie).
Nach dem
Österreichischen Erbfolgekrieg und
den weiteren Schlesischen Kriegen zwischen Preußen unter
Friedrich II. und Österreich-Ungarn unter Kaiserin Maria
Theresia wurde der größte Teil Schlesiens 1742/44 von Preußen
annektiert. Ein kleinerer Teil um Troppau (heute Opava in Tschechien), Jägerndorf
(Krnov), Teschen
(Cieszyn), Bielitz
sowie ein Teil des Neisser Landes blieb als Österreichisch Schlesien Bestandteil von
Böhmen. 1782-1849 und 1860-1861 wurden diese Gebiete Mähren
angeschlossen, 1849 - 1860 waren sie vorübergehend ein selbstständiges
Verwaltungsgebiet. Nach dem Wiener
Kongress von 1815
wurde Schlesien eine der zunächst 10 Provinzen des Staates Preußen, wobei die
vom Königreich Sachsen abzutretende nordöstliche
Hälfte der Oberlausitz in die neue Provinz
eingegliedert wurden. Provinzhauptstadt wurde Breslau.
Zusammen
mit Preußen wurde Schlesien 1871 Teil des Deutschen
Reiches. Bei den Reichstagswahlen Ende des 19. Jahrhunderts wählten die
Oberschlesier mehrheitlich das katholische Zentrum. Die Niederschlesier wählten
zunächst überwiegend die Partei der "Deutsch Freisinnigen", später
zunehmend die SPD. Mit der beginnenden Industrialisierung wurde Oberschlesien
mit seinen Steinkohlebergwerken zu einer wirtschaftlich wichtigen Region.
Schlesien
wurde 1919 in zwei
Provinzen aufgeteilt: Oberschlesien mit der Hauptstadt Oppeln und Niederschlesien
mit der Hauptstadt Breslau. Oberschlesien war sprachlich ein Mischgebiet
("Oberschlesisch" ca. 60 %, Deutsch etwa 40 %) und mehrheitlich
katholisch (88 %). Niederschlesien war deutschsprachig (etwa 95 %) und
überwiegend evangelisch (68 %). Den Oberpräsidenten (Ministerpräsidenten)
stellte in Oberschlesien bis 1933 das Zentrum, in Niederschlesien bis 1932 die
SPD. Nach Ende des Ersten Weltkriegs schrieb der Vertrag von Versailles von 1919 eine
Volksabstimmung über den östlichen Teil Oberschlesiens vor. Obwohl 1921 bei der
Volksabstimmung 60% für den Verbleib bei Deutschland gestimmten, sprach der
Oberste Rat der Alliierten, die seit 1920 das Gebiet besetzt hatten, die
Gebiete Polen zu. Österreichisch Schlesien kam nach dem
Ersten Weltkrieg zur Tschechoslowakei und gehört heute zu Tschechien.
1919 kam es um das Industriegebiet von Teschen zum Polnisch-Tschechoslowakischen
Grenzkrieg. Auf Druck Frankreichs hat die Tschechoslowakei einer Aufteilung
der Stadt zugestimmt, wobei der kleinere aber wirtschaftlich wertvollere Teil
der Stadt an Polen fiel. 1938 annektierte aufgrund des Münchner Abkommens das Deutsche
Reich den Großteil des tschechoslowakischen Schlesiens und Polen das Teschener Land.
Nach der Eroberung Polens wurde dann ganz Schlesien Bestandteil des Dritten
Reichs. 1938 wurden beide
seit 1919 getrennten Provinzen (Ober- und Niederschlesien) wieder vereinigt und
1941 erneut geteilt.
Der südöstliche Teil um die Städte Oppeln und Kattowitz heißt Oberschlesien, hier lebten im Unterschied
zu Niederschlesien bereits vor 1945 Deutsche (bzw.
auch oberschlesisch sprechende) und Polen.
Nach dem
Zweiten Weltkrieg wurde Schlesien, wie alle
deutschen Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie, von Deutschland abgetrennt. Die
Provinzen Ober- und Niederschlesien wurden aufgelöst. Polen bekam als Ausgleich
für seinerseits an die UdSSR abgegebenes östliches Staatsgebiet den größten Teil der Deutschen Ostgebiete zugesprochen. Darunter
waren auch der größte Teil der Provinzen Ober- und Niederschlesien. Fast die
gesamte deutsche Bevölkerung flüchtete oder wurde gewaltsam vertrieben. Polen
aus dem polnischen Landesinnern (Zentralpolen) und aus den ehemaligen
ostpolnischen Gebieten wurden neu angesiedelt. Dieses Gebiet ist heute in die
polnischen Woiwodschaften Schlesien (Śląskie), Niederschlesien (Dolnosląskie),
Oppeln (Opolskie), zu kleinen Teilen
auch Lebus (Lubuskie), sowie Großpolen (Wielkopolskie) und Kleinpolen (Małopolskie)
aufgeteilt. Die Gebiete Schlesiens, die vor 1938 Bestandteil der Tschechoslowakei
waren, wurden diesem Land wieder angeschlossen. Deutsche Bevölkerung wurde auch
von hier vertrieben. Der westlich der Lausitzer Neiße
liegende Teil der Provinz Niederschlesien blieb deutsch und wurde nach 130
Jahren wieder Teil Sachsens. Geografisch ist es ein Teil der Oberlausitz.
Im Januar 2005 hat der polnische Sejm ein neues Minderheitengesetz
verabschiedet. Danach wird es in etwa 20 Gemeinden in Oberschlesien mit mehr
als 20% deutschsprachigem Bevölkerungsanteil möglich sein, eine zweisprachige
Ortsbeschilderung und Deutsch als Verwaltungshilfssprache einzuführen.
In der
Zeit von 1818 bis 1945 hat sich die territoriale Verwaltungsgliederung
innerhalb Schlesiens nur allmählich gewandelt. Allerdings sind 1920/1922 und
1938/39 die Außengrenzen erheblich verändert worden.
Von 1818
bis 1945 bestanden durchgehend die drei Regierungsbezirke Breslau, Liegnitz
und Oppeln.
Außer
dem bereits 1818 bestehenden Stadtkreis Breslau
entstanden im Laufe der Zeit weitere Stadtkreise:
Im
übrigen wurden die folgenden Kreise aufgelöst oder umbenannt:
während
die folgenden Kreise neu entstanden (teilweise unter neuem Namen):
Stadtkreise
Landkreise
Stadtkreise
Landkreise
Stadtkreise
Landkreise
Stadtkreise
Landkreise
Stadtkreise
Landkreise
Stadtkreise
Landkreise
Stadtkreise
Landkreise
Bezirke
(Landkreise)
Stadtkreise
Landkreise
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Einordnung: Schlesien | Region
| Preußische Provinz | Geographie (Polen)
Historical Maps:
Silesia General Maps 1871 Historical Maps 1000 | Medieval German Settlement | 1378 | 1648 Statistic Maps |
Schlesien heute - Śląsk teraz -
Silesia today
Regionen: Deutsch - Polnisch
- Englisch; Städte: Deutsch - Polnisch. |